Bewerben im Ausland – Tipps und Hinweise für deine Bewerbung in Großbritannien!

Bewerbung in Großbritannien


Richtig bewerben in England und Irland

Mutterland des Fußballs und der freien Presse, Schauplatz literarischer Welterfolge von William Shakespeare bis zu den populären Kriminalromanen Agatha Christies oder den Abenteuern Harry Potters - diese und andere Verweise auf die Kulturleistungen Großbritanniens prägen das Bild des Landes in der Welt und wecken großes und wohlwollendes Interesse. Wirtschaftlich hat sich das Land bislang ohne wenn und aber der Globalisierung verschrieben. Angesichts der dominierenden Rolle des globalisierten Finanzsektors für die britische Wirtschaft wäre eine andere Politik auch kaum denkbar gewesen.


Welche Arbeitsmöglichkeiten gibt es, welche deutschen Firmen, wie viele Deutsche arbeiten hier?


In den letzten Jahrzehnten siedelten sich immer mehr deutsche Firmen in Großbritannien an. Diese bieten eine gute Arbeitsmöglichkeit für deutsche Staatsbürger. In Großbritannien agierende Filialen bzw. Tochtergesellschaften deutscher Firmen sind stets auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, deren Muttersprache Deutsch ist. Derzeit arbeiten etwa 70 000 Deutsche in Großbritannien.  Damit ist der Inselstaat eines der beliebtesten Auswanderungsziele für deutsche Staatsangehörige. Du kannst dich entweder um einen ausgeschriebenen Posten bewerben oder es mit einer Initiativbewerbung versuchen. Initiativbewerbungen sind in Großbritannien durchaus üblich und führen bei passender Qualifizierung nicht selten zu einer Festanstellung. Grundsätzlich ist es in Großbritannien nicht leichter oder schwerer, einen festen Arbeitsvertrag zu bekommen als in Deutschland. In Großbritannien wird es Quereinsteigern jedoch leichter gemacht, beruflich Fuß zu fassen. Möchtest du in deiner neuen Wahlheimat einen medizinischen Beruf wie Arzt, Krankenschwester, Hebamme, Pfleger oder Apotheker ergreifen, hast du beste Berufsaussichten. Qualifizierte Mitarbeiter aus dieser Branche werden in Großbritannien verzweifelt gesucht. Du solltest auch darüber nachdenken, zuerst nur ein Praktikum bzw. einen zeitlich begrenzten Job anzunehmen, um dich erst einmal in der britischen Arbeitswelt zurechtzufinden. Praktika während des Studiums sind in Großbritannien eher unüblich, da britische Studenten meist so schnell wie möglich ihren Abschluss machen und erst dann ins Berufsleben einsteigen. Mit viel Überzeugungskraft gelingt es dir aber vielleicht, eine entsprechende Praktikumsstelle zu ergattern.

Möchtest du für ein deutsches Unternehmen arbeiten, hast du verschiedenste Möglichkeiten. Im Folgenden findest du eine kurze Liste mit einigen Unternehmen, die infrage kommen könnten.

  • BASF
  • 
Haribo
  • 
software AG
  • 
BMW Great Britain
  • 
BOSCH

 

Vergleich Großbritannien - Deutschland

 

Großbritannien

Deutschland

Einwohner

63,7 Mio.

80,8 Mio.

Fläche

244.820 km²

357.340 km²

BIP / Einwohner

29.986 €

40.774 €

Sprache

Englisch

Deutsch

Urlaubstage

28 Tage +
8 gesetzliche Feiertage

Ø 25 Urlaubstage
+ 10 gesetzliche Feiertage

Durchschnittsgehalt

28.700 €

40.692 €

Steuern, Sozialabgaben

» Single
» Familie, zwei Kinder

 

31,5 %
27,0 %

 

49,3 %
33,8 %

Krankenversicherung und Sozialleistungen

Die Sozialversicherung (national insurance) unterscheidet sich vom deutschen Modell nur in Details. Dein Arbeitgeber übernimmt etwa die Hälfte der Sozialversicherungsabgaben.

Im Gegensatz zu Deutschland musst du in Großbritannien keine zusätzlichen Krankenversicherungsbeiträge einzahlen. Trotz des öffentlichen Gesundheitssystems müssen viele Behandlungen jedoch privat mitfinanziert werden. Eine private Krankenversicherung abzuschließen ist daher von Vorteil.

Einreise- und Visabestimmungen

Als deutscher Staatsbürger benötigst weder ein Visum noch eine Aufenthaltsgenehmigung (residence permit). Als Student solltest du jedoch ein residence permit beantragen, um über längere Zeit in Großbritannien studieren zu können. Du kannst als europäischer Bürger ohne Arbeitserlaubnis legal in Großbritannien arbeiten.

Wie sind die Lebensbedingungen? 


Die Lebensbedingungen in Großbritannien sind mit denen in Deutschland vergleichbar. Das durchschnittliche Gehalt liegt im Inselstaat bei etwa 28 700€ brutto im Jahr (europäische Statistikbehörde, Eurostat), also nur leicht unter dem Durchschnittsgehalt in Deutschland, welches bei knapp 30 000€ (europäische Statistikbehörde, Eurostat) liegt. Ein Vorteil von Großbritannien ist die Tatsache, dass es einen altersabhängigen Mindestlohn gibt. Bei Arbeitnehmern ab 22 Jahren liegt dieser bei 5,35 GBP. Arbeitgeber sind verpflichtet, den Arbeitnehmern eine Gehaltsabrechnung mit detaillierten Informationen über Gross Income (Bruttoverdienst) und Net Income (Nettoverdienst) zukommen zu lassen. Typischerweise hat ein Arbeitnehmer in Großbritannien vier Wochen Urlaub. Wie viele bezahlte Urlaubstage dir jedes Jahr zur Verfügung stehen, hängt davon ab, wie viele Tage du jede Woche arbeitest. Bei fünf Arbeitstagen pro Woche bekommst du durchschnittlich 20 Tage bezahlten Urlaub pro Jahr. Jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf mindestens einen freien Tag pro Woche. Häufig werden Arbeitsverträge in Großbritannien unbefristet abgeschlossen. In den letzten Jahren wurden zeitlich befristete Verträge jedoch immer beliebter. Die klassische Arbeitszeit ist von Montag bis Freitag, jeweils von 9-17 Uhr. Wie mit Überstunden umgegangen wird, ist gesetzlich nicht geregelt und wird im Einzelfall mit dem Arbeitgeber festgelegt. Briten sind bekannt für ihr Pflichtbewusstsein sowie ihre Exzentrik. Ohne sich zu beschweren, stehen sie in Reih und Glied in Warteschlangen an. Beruflich sind die Briten meist sehr pragmatisch und offen. So ist es in Großbritannien keine Seltenheit, dass Menschen in Berufen arbeiten, die nichts oder nur wenig mit ihrer ursprünglichen Ausbildung zu tun haben. Als Arbeitnehmer zahlst du 12% deines Bruttogehalts als Sozialabgaben. Die Sozialversicherung (national insurance) unterscheidet sich vom deutschen Modell nur in Details. Dein Arbeitgeber übernimmt etwa die Hälfte der Sozialversicherungsabgaben. Die Einkommenssteuer wird direkt vom Gehalt abgezogen und an die Steuerbehörde überwiesen. Wie in Deutschland musst du dich darum nicht kümmern, da es die Aufgabe des Arbeitgebers ist. Als Arbeitnehmer in Großbritannien hast du Zugang zum National Health Service (NHS), dem durch Steuern finanzierten Gesundheitssystem. Im Gegensatz zu Deutschland musst du in Großbritannien keine zusätzlichen Krankenversicherungsbeiträge einzahlen. Das öffentliche Gesundheitssystem hat jedoch einen relativ schlechten Ruf; darüber hinaus müssen viele Behandlungen privat mitfinanziert werden. Eine private Krankenversicherung abzuschließen, ist von Vorteil.

Worauf sollte bei der Bewerbung geachtet werden?


Eine Bewerbung in Großbritannien besteht aus einem persönlichen Anschreiben (cover letter) und einem Lebenslauf (CV). Im cover letter solltest du dich direkt an die für Bewerbungen zuständige Kontaktperson wenden. Du beginnst den Brief mit „Dear Ms /Mrs / Mr…“ und endest mit „ Yours sincerely“. Du solltest beachten, dass es in Großbritannien üblich ist, den Betreff erst nach der Anrede zu platzieren. Am besten beginnst du mit der Anrede, schreibst den Betreff in eine eigene Zeile und beginnst dann mit dem eigentlichen Text. Der cover letter sollte nicht länger als eine Seite sein und ohne Unterschrift enden. Hier wird dir die Möglichkeit geboten, zu erklären, warum genau du perfekt für die Stelle bist. Handelt es sich um eine Initiativbewerbung, solltest du nicht auf das „career objective“ verzichten. Du solltest genau ausführen, welche Stelle dir vorschwebt. Der Lebenslauf ist der wichtigste Teil der Bewerbung; er sollte keinesfalls länger als eine Seite sein. Falls nicht explizit anders gewünscht, sollte der CV nicht handgeschrieben sein und in einer Tabelle strukturiert. In Großbritannien ist es nicht üblich, bei der Bewerbung Zeugnisse bzw. ein Bild mitzuschicken. Da es in Großbritannien strenge Antidiskriminierungsgesetze gibt, solltest du deiner Bewerbung kein Foto beilegen. Anders als ein deutscher Lebenslauf beginnt das britische Pendant mit den aktuellsten Ereignissen; er ist also umgekehrt chronologisch aufgebaut. Am Ende des Lebenslaufs kannst du über Hobbys und ehrenamtliches Engagement berichten. Du solltest dich jedoch kurz halten und nur das anführen, was relevant für die besagte Stelle ist. In Großbritannien ist es gang und gäbe, dass den Anwärtern nach der Bewerbung ein „application form“ (Bewerbungsformular) vorgelegt wird. Manchmal wird das Bewerbungsformular auch statt des Lebenslaufs eingesetzt. Du solltest den Fragebogen gewissenhaft ausfüllen und keine Frage unbeantwortet lassen.

 

Foto
Foto

Da es in Großbritannien strenge Antidiskriminierungs-gesetze gibt, solltest du deiner Bewerbung kein Foto beilegen.

Wichtig
Bitte beachten!

Handelt es sich um eine Initiativbewerbung, solltest du nicht auf das „career objective“ verzichten. Du solltest genau ausführen, welche Stelle dir vorschwebt. Der Lebenslauf ist der wichtigste Teil der Bewerbung; er sollte keinesfalls länger als eine Seite sein. Falls nicht explizit anders gewünscht, sollte der CV nicht handgeschrieben sein und in einer Tabelle strukturiert.

Lebenslauf
Lebenslauf

Eine Darstellung in umgekehrt chronologischer Reihenfolge ist zu empfehlen. Deine letzte Arbeitsstelle oder Ausbildung steht also an erster Stelle. 

Länge
Länge

Cover Letter und CV sollten jeweils nicht länger als eine Seite sein.

 

Welche Visa- und Einreisebestimmungen gibt es in Großbritannien?


Als deutscher Staatsbürger benötigst du kein Visum oder eine Aufenthaltsgenehmigung (residence permit). Als Student solltest du jedoch ein residence permit beantragen, um über längere Zeit in Großbritannien studieren zu können. Du kannst als europäischer Bürger ohne Arbeitserlaubnis legal in Großbritannien arbeiten.

Weitere Informationen

Jobbörsen:

Informationen über Großbritannien allgemein: