Bewerbung in den USA

Richtig bewerben in den USA

Die USA sind nach Kanada und Russland das drittgrößte Land der Welt. Ob Mickey Maus, XXL-Cola-Becher oder Rock ‘n‘ Roll – spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg prägen die Vereinigten Staaten unser Leben. Im Guten wie im Bösen – Old Europe entkommt dem Einfluss der USA nicht. Vor allem die Pop-, Film- und TV-Kultur sind uns sonderbar vertraut. Dafür bewundern oder hassen wir oft zugleich Amerika. Auf Touristen macht die Supermacht mit ihren fantastischen Naturlandschaften, riesigen Freizeitparks und fröhlich surfenden Beachboys zunächst einen entspannten Eindruck.

• Welche Arbeitsmöglichkeiten gibt es in den USA?
• Wie sind die Lebensbedingungen?
• Worauf sollte bei der Bewerbung geachtet werden?
• Welche Visa- und Einreisebestimmungen gibt es?

Welche Arbeitsmöglichkeiten gibt es in den USA?


Für viele sind die Vereinigten Staaten von Amerika immer noch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dies bewahrheitet sich in der Realität jedoch nicht für alle, die mit großen Träumen den Atlantik überqueren. Obwohl es viele Arbeitsmöglichkeiten in den USA gibt, ist es als europäischer Einwanderer nicht immer leicht, einen Beruf zu finden. Ohne beinahe perfekte Englischkenntnisse ist es fast unmöglich, einen gut bezahlten Job zu ergattern. Da du ohne Greencard keinen unbefristeten Arbeitsvertrag bekommst und es doch einiges an Glück bedarf, eine der begehrten Greencards zu ergattern, solltest du dich eher auf ein befristetes Arbeitsverhältnis einstellen. Eine gute Einstiegsmöglichkeit in den amerikanischen Berufsmarkt sind Praktika (internship). Die genaue Anzahl von deutschen Staatsbürgern, die in den USA arbeiten, ist nicht bekannt. Die USA zählen jedoch zu den beliebtesten Auswanderungsländern. Während des Studiums oder nach dem Abschluss kannst du in den USA ein Fachpraktikum machen. Dafür gibt es spezielle Visa, die es dir ermöglichen, erste Arbeitserfahrungen zu sammeln.

Vergleich USA - Deutschland

Wie sind die Lebensbedingungen in den USA?


Die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den USA sind bei einem entsprechenden Gehalt sehr gut. Durchschnittlich verdienen Arbeitnehmer in den USA 36.800 € brutto pro Jahr; das Durchschnittsgehalt ist also höher als in Deutschland. Du solltest bei solchen Zahlen jedoch auch beachten, dass in den USA die Lebenserhaltungskosten teilweise erheblich höher sind als in Deutschland. Dies liegt unter anderem daran, dass du in den USA viele Leistungen zumindest teilweise selbst finanzieren musst. Obwohl die meisten Amerikaner krankenversichert sind, ist dies nicht selbstverständlich. Meist wirst du über deinen Arbeitgeber eine health insurance abschließen können. Dabei solltest du beachten, dass die normale Krankenversicherung nicht die Kosten für den Zahnarzt bzw. den Optiker übernimmt. Möchtest du diese Art der Versicherung, brauchst du einen sogenannten optical plan bzw. eine dental insurance. In den USA wird der Betrag für die Sozialversicherung (Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe etc.) automatisch vom Gehalt abgezogen. Die Sozialversicherung enthält jedoch keine Krankenversicherung; diese muss zusätzlich abgeschlossen werden. Anders als in Deutschland ist die Krankenversicherung freiwillig. Um sozial abgesichert zu sein, solltest du unbedingt eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung (disability insurance) abschließen. Auf diese Weise stellst du sicher, dass du auch bei längerer Krankheit weiterhin einen Teil deines Gehalts bekommst. Dies ist in den USA von Arbeitgeberseite her nämlich nicht verpflichtend. Die Arbeitszeiten sind in den USA im Schnitt länger als in Deutschland. Ein deutscher Staatsbürger arbeitet durchschnittlich 1650 Stunden pro Jahr, während ein durchschnittlicher Amerikaner etwa 1850 Stunden arbeitet (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD). In den USA ist kein Mindesturlaub für Arbeitnehmer festgelegt. Durchschnittlich haben Amerikaner weniger als 20 bezahlte Urlaubstage pro Jahr. Verglichen mit Deutschland ist die Einkommenssteuer in den Vereinigten Staaten deutlich niedriger. Zusätzlich zur Einkommenssteuer fallen die Lohnnebenkosten an. Diese werden automatisch durch den Arbeitgeber vom Gehalt abgezogen und an die zuständige Steuerbehörde überwiesen. Möchtest du in den USA arbeiten, solltest du dich auf einige Mentalitätsunterschiede einstellen. Amerikaner sind häufig beinahe übertrieben freundlich und positiv eingestellt. Während Deutsche im Berufsleben eher schnell auf den Punkt kommen möchten, ist es für Amerikaner wichtig, einen gewissen Wohlfühlfaktor aufrechtzuerhalten.

Worauf sollte bei der Bewerbung geachtet werden?


Eine vollständige Bewerbungsmappe für die USA kann durchaus dick sein. Hier wirst du nämlich hin und wieder dazu aufgefordert, ein „complete dossier“ als Bewerbung zu verschicken. Das „complete dossier“ enthält nicht nur das obligatorische Anschreiben (cover letter) sowie den Lebenslauf (CV), sondern auch Urkunden, Zeugnisse, Referenzen und Arbeitsproben. Bewirbst du dich per E-Mail, dann kannst du all diese Dokumente weglassen und einfach das Anschreiben zusammen mit deinem Lebenslauf versenden. Die meisten Unternehmen in den USA stellen dir ein Bewerbungsformular (application form) zur Verfügung, welches du möglichst gewissenhaft und gründlich ausfüllen solltest. Eine komplette Bewerbung sollte auch ein sogenanntes transcript beinhalten. Dabei handelt es sich um eine Tabelle, in der du alle während des Studiums absolvierten Kurse mitsamt den Noten einträgst. Du solltest nur dann ein „complete dossier“ einreichen, wenn dies ausdrücklich erwünscht ist. In allen anderen Fällen ist ein cover letter sowie der CV ausreichend. Du kannst Zeugnisse und andere Dokumente auf Anfrage nachreichen. Das Anschreiben solltest du kurz gestalten und möglichst an die zuständige Person im Unternehmen richten. Nach der Anrede folgt die Betreffzeile und erst dann kommt der Bewerbungstext. Der cover letter endet mit einer Schlussformel ohne Unterschrift. Dein CV sollte höchstens eine Seite lang sein. Am besten baust du ihn umgekehrt chronologisch auf. Sende kein Foto von dir zusammen mit der Bewerbung.
- Erwähne niemals: Ethnische Zugehörigkeit, Religion, Gesundheitszustand, Familienstand/Kinder, Alter
- Lass dem Unternehmen nur die Informationen / Dokumente zukommen, die es auch wirklich sehen möchte. Wenn du dir unsicher bist, erkundige dich, bevor du dich bewirbst.

Welche Visa- und Einreisebestimmungen gibt es in den USA?

Die Visa- und Einreisebestimmungen sind in den USA äußerst restriktiv. Nicht umsonst spricht man von der „Festung Amerika“. Möchtest du in den USA arbeiten, benötigst du ein Arbeitsvisum. Das ist nicht ganz so einfach zu bekommen; außerdem gibt es viele verschiedene Arten von Visa. Du solltest auch beachten, dass du alle Anträge in Deutschland stellen musst. Nachdem du in die USA eingereist bist, ist dies nicht mehr möglich. Um für einen unbegrenzten Zeitraum in den USA arbeiten zu dürfen, brauchst du eine Greencard. Allerdings ist eine Greencard nur schwer zu bekommen, da die Anzahl begrenzt und die Kriterien äußerst streng sind. Solltest du nur für eine gewisse Zeit in den USA arbeiten möchten, dann gibt es verschiedene Visa, die du von Deutschland aus beantragen kannst. Du solltest unbedingt beachten, dass du ohne Arbeitsvisum nicht in den USA arbeiten darfst.

Weitere Informationen

Jobbörsen:

• America's Job Bank Transition
• Job Search USA


Informationen über die USA allgemein:

• Auswärtiges Amt: USA


Allgemeine Informationen zum Leben in den USA:

• GreenCard und USA-Visum