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Das Bewerbungsgespräch im Restaurant


Einleitung

Ein normales Bewerbungsgespräch ist für die meisten Leute schon nervenaufreibend genug. Wenn man dann vom potenziellen zukünftigen Arbeitgeber auch noch zum Gespräch in ein Restaurant eingeladen wird, stehen den meisten Bewerbern die Schweißperlen auf der Stirn. Und das nicht ganz zu Unrecht – muss man sich doch neben dem eigentlichen Gespräch noch zusätzlich auf das Essen konzentrieren.

Besonderes bei Führungskräften und berufserfahrenen Bewerbern greifen Unternehmen gerne auf die informellere Umgebung eines Restaurants zurück, denn Bewerbungsessen sind eine hervorragende Möglichkeit, die sozialen Kompetenzen des zukünftigen Mitarbeiters in der Praxis kennenzulernen. Damit dir in Zukunft nicht der Angstschweiß beim Bewerbungsgespräch im Restaurant auf der Stirn steht, haben wir ein paar wertvolle und hilfreiche Verhaltenstipps und -tricks für das Essen mit einem Arbeitgeber zusammengestellt. So kannst du dich bestens auf die ungewohnte Umgebung einstellen und dort einen super Eindruck auf deinen Gesprächspartner machen.

Insbesondere was die Speisen- und Getränkewahl angeht, fühlen sich viele Bewerber ratlos. Wir wollen dieses Thema auch nicht unnötig akademisieren. Jeder Mensch hat schließlich seinen eigenen Geschmack. Aber bei einem Bewerbungsessen lauert doch der eine oder andere Fallstrick – und wer will sich schließlich bei einem so wichtigen Gespräch blamieren!

Allgemeines

Bevor wir auf die Besonderheiten eines Bewerbungsessens eingehen wollen, möchten wir dir noch kurz ein paar allgemeine Tipps für ein Bewerbungsgespräch in Erinnerung rufen. Ganz allgemein gelten für ein Bewerbungsgespräch in einem Restaurant selbstverständlich die gleichen Voraussetzungen wie für ein Gespräch in den Räumlichkeiten eines Unternehmens. Plane deine Anreise, sodass du pünktlich zum Gespräch erscheinst. Kleide dich angemessen formell, damit du keinen schlechten äußeren Eindruck hinterlässt. Lies vor dem Bewerbungsgespräch die Zeitung oder schau dir die Fernsehnachrichten an, damit du über das Tagesgeschehen informiert bist und im Small Talk keine schlechte Figur abgibst. Und bringe natürlich deine vollständigen Bewerbungsunterlagen mit (einschließlich der Stellenanzeige).

Speisekarte lesen

Der wohl wichtigste Tipp zur Vorbereitung deines Bewerbungsessens: Lies dir im Vorhinein im Internet die Speisekarte des Restaurants durch! So verschaffst du dir schon mal einen Überblick über das Angebot und kannst dir deine Favoriten zusammenstellen. Damit wird das Bestellen während des Bewerbungsgesprächs gleich weniger stressig und zeitaufwendig.

Wer bestellt zuerst

In der Regel wird dich dein Gastgeber zuerst bestellen lassen. Dies gehört meist zum Test des Bewerbers, um zu sehen, wie sie/er darauf reagiert und was sie/er bestellt. Wenn du dir unsicher bist, was du bestellen sollst, kannst du selbstverständlich gerne deinen Gastgeber fragen, was er dir empfehlen würde (vorausgesetzt er kennt das Restaurant). Natürlich kannst du auch die Bedienung nach einer Empfehlung fragen.

Wie viele Gänge bestellen

Auch diese Frage sorgt bei vielen Bewerbern für Kopfzerbrechen. Dein Gastgeber lässt dich zuerst bestellen und du weißt gar nicht, wie viele Gänge du bestellen sollst. Unsere Empfehlung: Bestelle eine Vorspeise und eine Hauptspeise. Vorspeisen sind ja meist nur kleine Portionen, weshalb du keine Sorge haben musst, dadurch als maßloser Ausbeuter des Firmenbudgets zu gelten. Solltest du keine Vorspeise bestellen, wird dich der Gastgeber wahrscheinlich mit der Frage konfrontieren: „Wollen Sie denn keine Vorspeise essen?“. Ein Dessert solltest du jedoch nicht bereits vorab bestellen. Diese Frage stellt sich erst nach dem Hauptgang. Warte darauf, ob dein Gastgeber dich zum Ende des Essens noch zu einem Dessert und/oder einem Kaffee einlädt.

Suppen

Suppen mögen zwar eine schmackhafte Vorspeise sein, aber sie sind ein wahres Etikette-Minenfeld. Eine Suppe verleitet zum Schlürfen und ist darüber hinaus bestens geeignet, einem bereits nach 10 Minuten den ersten Fleck auf Anzug und/oder Krawatte zu zaubern. Wenn es also geht, besser die Suppe vermeiden.

Alkohol

Die Frage, ob man bei einem Bewerbungsessen Alkohol trinken darf, ist wahrscheinlich die am häufigsten gestellte und auch umstrittenste. Die Meinungen gehen diesbezüglich sehr stark auseinander, denn eine richtige Antwort auf diese Frage gibt es nämlich nicht.

Unsere Empfehlung ist es, dass du situationsabhängig darauf reagierst. Wenn dich der Gastgeber auf eine gute Flasche Wein zum Abendessen einlädt, darfst du selbstverständlich Ja dazu sagen. Natürlich solltest du darauf achten, in Maßen zu trinken und nicht schon nach der Vorspeise eine dicke, pelzige Zunge zu haben.

Selbstverständlich steht es dir aber auch frei, Alkohol ohne Angabe von Gründen abzulehnen. Auch wenn sich dein Gastgeber selbst ein Gläschen genehmigt, ist es vollkommen in Ordnung, wenn du beim Wasser bleibst. Die einfachste Ausrede in puncto Alkohol ist, dass du noch mit dem Auto fahren musst.

Fingerfood

Chicken Wings und Rippchen mögen zwar äußerst lecker sein, aber deren Genuss sieht nicht besonders elegant aus. Noch dazu handelst du dir mit Fingerfood jeglicher Art dreckige und riechende Finger ein. Ein großer Nachteil, wenn du zum Wein- oder Wasserglas greifen oder während des Bewerbungsgesprächs vielleicht auch die eine oder andere Unterlage in die Hand nehmen musst.

Speisen, für die du Werkzeug benötigst

Der Albtraum für dich ist wahrscheinlich die Einladung zu einem Hummer-Essen. Denn für den Verzehr der Krustentiere wurden schon technische Handbücher geschrieben. Wenn du also in einem Fischrestaurant die Wahl hast, dann Finger weg vom Hummer. Gleiches gilt für grätigen Fisch, wenn du nicht wirklich im Filetieren geübt bist.

Speisen mit viel Sauce

Ähnlich wie Suppen sind saucenreiche Speisen der Erzfeind jedes Hemds und jeder Krawatte. Der Klassiker – Spaghetti Bolognese. Jede Wette, dass du am Ende ein paar kleine rote Punkte auf deiner schönsten Seidenkrawatte hast. Dann doch lieber auf ein wenig Sauce verzichten.

Scharfes

Wenn du ein erfahrener Chili-Esser bist, dann nur zu. Für alle andere gilt: Bitte keine Experimente in Sachen Schärfe beim Bewerbungsessen. Eine brennende Zunge in Kombination mit einem feuerroten Gesicht sind sicherlich nicht die besten Voraussetzungen für ein konzentriertes Bewerbungsgespräch.

Das Billigste oder Teuerste von der Karte

Auch dieses Thema bringt viele Bewerber beim Studium der Speisekarte ins Grübeln. Unsere Empfehlung: Weder noch. Wenn du das billigste Gericht von der Karte nimmst, läufst du Gefahr, dir das Image eines Geizkragens oder Pfennigfuchsers einzuhandeln. Den umgekehrten Effekt könnte die Wahl des teuersten Gerichts von der Karte haben. Es könnte einen aufgeblasenen und maßlosen Eindruck auf dein Gegenüber machen. Sollte dir jedoch der Gastgeber explizit das teuerste Gericht empfehlen („Dieses Restaurant macht die besten Rinderfilets weit und breit“), dann darfst du natürlich guten Gewissens ihrer/seiner Empfehlung folgen.

Das Dessert

Wie bereits erwähnt, kommt die Bestellung des Desserts erst nach dem Hauptgang. Sofern dich dein Gastgeber dazu einlädt, darfst du selbstverständlich gerne eines bestellen. Gleiches gilt auch für einen Kaffee zum Abschluss. Bitte achte darauf, dass man sich nach einem Essen nur einen Espresso oder Kaffee bestellt. Ein Cappuccino oder Latte Macchiato enthält Milch und Milch ist eine Speise. Wenn du also das Gefühl hast, dass dein Gastgeber ein Gourmet ist, dann solltest du das besser nicht tun. Gleiches gilt für einen Digestif nach dem Essen – besser darauf verzichten.

Tischmanieren

Dass du bei einem Bewerbungsessen gute Tischmanieren zeigst, ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die hier nicht extra erwähnt werden sollte. Wir tun es trotzdem, weil gerade bei einem Bewerbungsessen Tischmanieren das Um und Auf sind. Anhand deiner Tischmanieren wird dein Gastgeber nämlich beurteilen, wie du dich generell gegenüber anderen Personen verhältst. Wer seine Ellbogen am Tisch abstellt und mit offenem Mund kaut, wird auch bei einem Kunden keinen guten Eindruck hinterlassen.

Zu guten Tischmanieren zählt auch, dass du freundlich zur Bedienung im Restaurant bist. An deinem Umgang mit dem Personal wird dein Gastgeber beurteilen, wie du dich gegenüber anderen Personen in einer professionellen Umgebung verhältst. Nichts macht deshalb einen schlechteren Eindruck als unfreundliches Benehmen gegenüber der Bedienung. Auch wenn das Personal vielleicht selbst nicht das allerfreundlichste ist oder Fehler bei deiner Bestellung macht, bleibe immer ruhig und höflich. Damit wirst du Bonuspunkte bei deinem potenziellen Arbeitgeber sammeln.

Gesprächsablauf

Zu guter Letzt noch ein Wort zum Gesprächsablauf. In der Regel wird dein Gastgeber den Ablauf des Gesprächs im Restaurant gestalten. Das ist schließlich ihre/seine Aufgabe. Normalerweise geht es vor der Bestellung mit ein wenig Small Talk los und das eigentliche Bewerbungsgespräch beginnt dann mit dem Essen.

Ein letzter, wertvoller Tipp für ein Bewerbungsessen ist übrigens, kleine Bissen zu nehmen. Du wirst merken, dass es gar nicht so einfach ist, gleichzeitig zu essen, nachzudenken und deine Gedanken auch noch gut zu formulieren. Bringe dich deshalb nicht in die unangenehme Situation, dass dir just in dem Moment, in dem dir dein Gastgeber eine schwierige Frage stellt, ein riesiger Bissen Fleisch im Mund steckt, der erst noch eine halbe Minute zerkaut werden muss bevor du antworten kannst.

Da du wahrscheinlich während des Essens die meiste Zeit reden musst (schließlich gibst du die Antworten auf die Fragen deines Gastgebers), darfst du selbstverständlich auch die eine oder andere Esspause einlegen. Wenn du merkst, dass du etwas länger für eine Antwort brauchst, lege einfach dein Besteck ab (gekreuzt auf den Teller) und nimm dir Zeit für deine Formulierung. Ein höflicher Gastgeber wird seine Essgeschwindigkeit an deine anpassen und in so einer Situation ebenfalls eine Esspause machen.

Weitere Tipps

Weitere hilfreiche Tipps zum Verhalten bei einem Bewerbungsessen (und in Restaurants generell) findest du unter den beiden folgenden Links.

https://www.stepstone.at/content/de/de/Bewerbung_Karriere/Bewerbungstipps/Bewerbungsessen.cfm

http://tipps.jobs.de/karriereknigge-teil-8-das-geschaftsessen/

Fazit

Wie du siehst, gilt es bei einem Bewerbungsgespräch in einem Restaurant so einige Dinge zu beachten. Der wichtigste Rat, den wir dir jedoch geben können, ist, dass du trotz all dieser Etikette-Regeln cool und locker bleibst. Kein Arbeitgeber erwartet von dir, dass du den Knigge auswendig kannst. Dein Gastgeber wird sehr genau spüren, ob du dich in der Atmosphäre des Restaurants wohl fühlst. Wenn sie/er das Gefühl hat, dass du ständig darüber nachdenkst, ob du etwas richtig oder falsch machst, wird sie/er keinen professionellen Eindruck von dir haben. Deshalb ist es kein Weltuntergang, wenn dir beim Essen vielleicht ein kleiner Fehler unterläuft. Hauptsache, du führst ein angeregtes und informatives Gespräch mit deinem möglichen Arbeitgeber und hinterlässt einen rundum professionellen Eindruck.

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  • Interview: © LuckyImages