Unterschiede zwischen Résumé und CV

Es bestehen signifikante Unterschiede zwischen einer Bewerbung auf einen akademischen Beruf im Bereich der Forschung und der Bewerbung in der Privatwirtschaft. In Europa werden die Begriffe Lebenslauf/CV und Résumé gleichbedeutend verwendet. In den USA und Kanada sind damit jedoch zwei unterschiedliche Lebensläufe gemeint. Wichtig ist es, den Unterschied zu kennen. Je nachdem, auf welche Stelle du dich bewerben willst, ist entweder der Lebenslauf/CV oder das Résumé der Bewerbung beizulegen.

Résumé

In der Privatwirtschaft und in nicht-akademischen Berufen in den USA sind für den zukünftigen Arbeitgeber nur Angaben wichtig, welche auf die ausgeschriebene Stelle passen. Schwerpunkte im Studium und Publikationen sind unwichtige Informationen. Das Résumé kommt ohne Fließtext aus und konzentriert sich auf Aufzählungen. Daher solltest du hier keine ausführlichen Formulierungen verwenden, sondern aussagekräftige Schlagworte im Aktiv dominieren den Lebenslauf. Die Anordnung ist anti-chronologisch und es ist mit dem Aktuellsten zu beginnen. Konzentriere dich auf die Aspekte, die für den Beruf relevant sind. Eine lückenlose Dokumentation, wie im deutschen Lebenslauf, ist beim Résumé nicht erforderlich. Wähle sorgfältig nur die sogenannten Highlights deiner Jobs und Praktika aus, die bestens auf die zu besetzende Stelle passen. Schreibst du alles nieder, was du bisher erreicht hast, verschenkst du deine Chance, die wirklich für die Stelle relevanten Stärken in das Blickfeld des hoffentlich zukünftigen Arbeitgebers zu lenken. Weniger ist mehr.

Lebenslauf/CV in den USA nur für akademische Berufe und in der Forschung

Hast du vor, in den USA oder Kanada Karriere in der Wissenschaft oder Forschung zu machen, ist der Lebenslauf/CV zu wählen. Bei diesen Stellen wird eine andere Gewichtung gelegt und deine fachliche Expertise auf dem Fachgebiet steht im Vordergrund. Verwende nie einen Lebenslauf/CV für eine Bewerbung im Privatsektor in den USA. Ein mehrseitiger Lebenslauf lässt schnell den Eindruck vom realitätsfremden Akademiker entstehen. Zeit ist Geld und keiner im nicht-akademischen Bereich liest sich die Seiten deiner wissenschaftlichen Forschungsprojekte und Publikationen durch.

Ein Lebenslauf/CV für die Wissenschaft und Forschung füllt teilweise vier bis sechs Seiten bei jungen Wissenschaftlern. Bei Professoren können das mehr als zehn Seiten sein, auch hier wird alles angegeben, was du als Wissenschaftler bisher geleistet hast. Jedes Projekt, egal wie kurz oder lang, gehört aufgeführt und spiegelt deine Erfahrungen in der Forschungslandschaft wider. Es müssen keine Fachausdrücke und technische Angaben erläutert oder erklärt werden, in der Wissenschaft ist davon auszugehen, dass beide Seiten mit den fachrelevanten Termini vertraut sind.

Der ausführliche Lebenslauf ist auch bei der akademischen Bewerbung in Großbritannien zu nutzen.

Unterschiedliche Branchen fordern unterschiedliche Lebensläufe/CVs

Neben dem anti-chronologischen Lebenslauf gibt es eine zweite Variante im englischen Lebenslauf. Sofern du bereits mehrere Positionen mit ähnlichen Tätigkeitsfeldern ausgeübt hast, bietet sich der funktionale Lebenslauf/CV an, so hast du die Möglichkeit, die Länge gering zu halten.

Unter der Überschrift „Berufserfahrungen“ erfolgt die Nennung deiner verschiedenen Fähigkeiten, die du erworben hast; es bietet sich vor allem in den Branchen wie Marketing und Vertrieb an. Gerade wenn die Stellenbeschreibung für einen spezialisierten Beruf ist, sollte der funktionale Lebenslauf verwendet werden. Es stehen deine Fähigkeiten im Vordergrund und diese gilt es zu betonen. Gerade wenn zum Beispiel „Marketingerfahrungen“ bei unterschiedlichen Arbeitgebern erworben wurden, werden diese hier nur einmal genannt und darunter folgt die Auflistung der ausschließlich relevanten Firmen. Mehrfache Wiederholungen können damit umgangen werden und lassen den Lebenslauf nicht langweilig wirken. Zudem können häufige Arbeitgeberwechsel sehr gut in Szene gesetzt werden.