Was früher für jeden Freiberufler gängig war, um Jobs ans Land zu ziehen, wird jetzt für Jedermann zum Standard. Viele Stellen werden nicht durch öffentliche Ausschreibungen besetzt, sondern über Vitamin B im verdeckten Stellenmarkt – intern, über Empfehlungen, persönliche Kontakte und schließlich Netzwerke. Wie kommt es, dass diese Stellen gar nicht erst öffentlich ausgeschrieben werden?
Stellenanzeigen kosten Zeit und Geld. Personaler müssen Bewerbungsunterlagen nach den ‚Richtigen‘ durchforsten. Externe Bewerber müssen ans Unternehmen herangeführt und eingearbeitet werden. Da liegt es nahe, dass man die neu geschaffene Stelle mit jemandem besetzt, der das Tagesgeschäft kennt. Auch wenn dieser nicht optimal zu den Erwartungen passt – vor allem, da es das Risiko einer Fehlbesetzung erheblich senkt.
Wie erreicht man als Berufseinsteiger den inneren Kreis?
Jobbörsen wie Monster.de und Stepstone.de machen im digitalen Zeitalter den Stellenmarkt online für jedermann zugänglich. Die Onlinebewerbung wird immer noch als Standardverfahren propagiert. Dennoch finden sich die interessantesten Stellen häufig ausschließlich im verdeckten Stellenmarkt. Wie bekannt die eigene Person ist, ist also entscheidend dafür, ob und welchen Job man bekommt. Wie steigerst du deinen Bekanntheitsgrad, um deine Chancen zu verbessern? Die Antwort lautet Netzwerken und Fürsprecher gewinnen.
Was heißt Netzwerken?
Netzwerken oder Networking meint den proaktiven Aufbau und die Pflege von Kontakten. Zu Netzwerken zählen beispielsweise der Alumniverein der Universität, die Studentenverbindung oder die Kontakte, mit denen wir uns online vernetzen – Facebook, LinkedIn, Xing und Co.Unterscheiden muss man professionelle und informelle Netzwerke. Bei Letzteren handelt es sich um Kontakte aus dem persönlichen Bereich, beispielsweise innerhalb des Vereins etc. Netzwerken ist nicht schwer. Wir tun es alle, ob im Sport, in der Uni, in der Stammkneipe – wir lernen uns kennen, wir tauschen uns aus, wir treffen uns wieder. Eigentlich ganz simpel. Schwieriger fällt es uns jedoch, wenn wir ein berufliches Netzwerk aufbauen möchten. Doch das Grundprinzip bleibt gleich. Netzwerken heißt Geben und Nehmen.
Wie netzwerke ich erfolgreich?
Zu allererst musst du Ziele formulieren. Was erwartest du dir von deinem Netzwerk? Hierzu solltest du deine Interessen und Karrierepläne kennen. Formulierte Ziele helfen dir dabei deine Kontaktsuche zu systematisieren und vor allem die richtigen Kontakte auszuwählen, mit denen du dich für Jobmöglichkeiten vernetzen willst. Wenn du nur flüchtige Kontakte wie Facebook-Freunde sammelst, gewinnst du keine Sichtbarkeit und es wird sich auch kaum einer bei der nächsten Stellenausschreibung an dich erinnern. Jedes Netzwerk ist also nur so wertvoll wie das Mitglied selbst. Außerdem bringt jedes Mitglied eines Netzwerks neue Kontakte. Denn zu deinem Netzwerk gehören nicht nur deine geschlossenen Kontakte, sondern auch die Kontakte deiner Kontakte. So weitet sich das Beziehungsgeflecht stetig.
Das Netzwerk beruht aber nicht nur auf Nehmen. Damit es dir gibt, musst du ihm geben. Du musst dir im Klaren darüber sein, was du in dein Netzwerk mitbringst und wie du es aktiv anbietest. Hierzu solltest du deine eigenen Fähigkeiten sorgfältig analysieren und dich fragen wie du deinen Kontakt bereichern kannst. Weitere Tipps, wie du deine Fähigkeiten auf Xing und LinkedIn hervorheben kannst, findest du übrigens in diesem Artikel.
Jede Beziehung braucht Pflege
Zu guter Letzt ist für erfolgreiches Netzwerken die Kontaktpflege entscheidend. Ein Kontakt oder eine Beziehung wird dir nichts bringen, wenn du diese nicht vertiefst. Virtueller Austausch, aber auch persönliche Treffen helfen dir deine Kontakte zu pflegen. Kaffee trinken und nette Gespräche führen. Niemand ist davon abgeneigt. Es geht darum sich vom starren Vorstellungsgespräch wegzubewegen, dass nach einem Schema abläuft. Der große Nachteil dabei ist, du bist reaktiv. Bei einem Informationsgespräch begibst du dich auf Augenhöhe. Es findet ein spontaner Austausch fachlichen Wissens statt. Dieser Austausch hat persönlichen Nutzen, denn du steigerst deinen Bekanntheitsgrad und dein Gegenüber erkennt den Nutzen deiner Kompetenzen.
Beziehungen schaden also nur demjenigen, der keine hat. Denn ein gut gepflegtes Netzwerk kann dir in allen Lebensbereichen Erfolge verschaffen. Soziale Netzwerke wie Xing und LinkedIn erleichtern dir nicht nur die Suche nach geeigneten Kontakten, sie vereinfachen dir auch die anschließende Pflege. Außerdem lässt sich durch die Struktur der Plattformen sehr leicht nachvollziehen, wer wen kennt. Dadurch kannst du das eigene Netzwerk noch gezielter aufbauen. Nutze also den Schneeballeffekt, den dir professionelle Netzwerke bieten. Xing und LinkedIn bergen ein enormes Potenzial den verdeckten Stellenmarkt zu erschließen. Ausschlaggebend hierfür ist jedoch die richtige Pflege des Profils.
Noch Fragen?
- Wer ist für mein Netzwerk sinnvoll? – Grundsätzlich jeder, der deiner eigenen Karrierepläne und -wege fördern kann.
- Wer sind diese Fürsprecher? – Menschen, die entweder ähnliche Karriereziele verfolgen oder die schon dort sind, wo du hinwillst.
- Wie erreiche ich diese Menschen? – Gehe zu Networking-Veranstaltungen, Tagungen, Alumnitreffen oder Stammtischen.
- Nicht genug Geld oder Zeit als Student auf allen Events mitzuspielen? – Melde dich bei Xing oder LinkedIn an und lass dir die Suche nach Kontakten und Events durch die Funktionen der Plattformen erleichtern.